Kaffeeanbaugebiet in Brasilien – Timo berichtet über Petúnia

Kaffeeanbaugebiet in Brasilien

Petúnia ist ein malerisches Kaffeeanbaugebiet in Brasilien. Die Gegend ist bekannt für seine hervorragende Kaffeequalität und sie ist ein beliebtes Reiseziel für Kaffeeliebhaber und Touristen. Im Podcast hat Timo Plötz von dem Anbaugebiet, der Ernte und Qualitätsmerkmalen berichtet. Wenn du den Podcast hören möchtest, findest du wie immer am Ende dieses Artikels alle Links.

Was macht Timo in Brasilien?

Kaffeeanbaugebiet in Brasilien

Timo hat in den letzten 6 Jahren in Brasilien gelebt und ist erst vor wenigen Monaten nach Deutschland zurückgekehrt. Im Podcast berichtet er, dass der Vater seiner Frau eine Kaffeefarm in Brasilien besitzt und sie sowohl Kaffee rösten als auch Rohkaffee importieren. Da er die letzten Jahre in Brasilien verbracht hat, kennt er sich mittlerweile gut mit dem Kaffeeanbau dort aus. Er hat auch einiges über die Techniken und Herausforderungen bei der Ernte zu berichten. Nun ist Timo seit wenigen Monaten zurück in Deutschland und kümmert sich hier um das Business. Mit dem Rösten von Kaffee beschäftigt er sich nun kaum noch, denn mittlerweile liegt sein Fokus auf dem Rohkaffeehandel über die eigene Marke Petúnia. Wie du im Podcast auch hören kannst, sind Besucher wie Kaffeeröster herzlich willkommen sich die Farmen in Brasilien vor Ort anzuschauen.

Das Besondere am Kaffeeanbaugebiet in Brasilien

Die Region Petúnia liegt im Bundesstaat Minas Gerais. Dieser Bundesstaat alleine ist etwa so groß wie Frankreich und liegt ca. 5,5 Stunden nördlich von São Paulo. In Brasilien wird etwa ein Drittel des weltweiten Kaffees produziert. Daher gehen viele Menschen davon aus, dass es hier auch große Kaffeefarmen gibt. Tatsächlich bewirtschaftet der durchschnittliche Kaffeefarmer nur etwa 7 Hektar Land. Im Vergleich zu Ländern wie Honduras oder Guatemala ist das zwar schon mehr, trotzdem sind es gerade mal etwa 10 Fußballfelder. Damit handelt es sich also noch um Kleinbauern. Das liegt unter anderem daran, dass der Landkreis Petúnia eher bergig bzw. hügelig ist und die maschinelle Bewirtschaftung nicht so einfach umgesetzt werden kann.

Wie wird der Kaffee angebaut?

Wie bereits erwähnt, ist der Landkreis Petúnia eher hügelig. Die Anbauhöhe des Kaffees liegt hier bei etwa 950 bis 1250 Meter. Da die Kleinbauern nur etwa 7 Hektar Land bewirtschaften, haben sie in der Regel noch einen weiteren Job. Häufig sind sie nebenbei noch Maurer, Busfahrer oder üben einen ähnlichen Job aus.

Wann wird im Kaffeeanbaugebiet in Brasilien geerntet?

In Brasilien wird typischerweise von April bis in den August oder sogar in den September hinein geerntet. In der Region Petúnia wird teilweise im Mai mit der Ernte begonnen. Allerdings sind die Kaffeekirschen zu dieser Zeit möglicherweise noch grün. Geerntet werden sie dann von manchen Kaffeebauern trotzdem schon. Das liegt dann aber daran, dass sie befürchten zur Hauptsaison keine Erntehelfer zu finden. Dies ist eine große Herausforderung kleiner Kaffeebauern. Trotzdem schafft es der kleine Landkreis mit etwa 30.000 Einwohnern pro Jahr etwa 500.000 bis 600.000 Säcke Kaffee zu ernten. Damit ist er einer der fünf Landkreise mit der größten Produktion.

Wie wird in Petúnia geerntet?

Kaffeeanbaugebiet in Brasilien

Typsicherweise geht man davon aus, dass es drei Arten der Ernte gibt.

  1. Selektive Handpflückung: Dabei pflücken erfahrene Erntearbeiter nur reife Kirschen von Hand, während unreife Kirschen an der Pflanze bleiben und weiter reifen dürfen. Diese Methode ist arbeitsintensiv und daher teurer als die maschinelle Ernte, aber sie führt zu einer höheren Qualität des geernteten Kaffees.
  2. Strip-Picking: Hierbei werden alle Kirschen auf einmal von einem Zweig gepflückt, unabhängig von ihrer Reife. Es werden sozusagen alle Kirschen des Zweigs abgezogen. Diese Methode wird jedoch nicht so oft angewendet, da sie zu einer sehr niedrigen Qualität des geernteten Kaffees führt.
  3. Maschinelle Ernte: Hierbei werden Maschinen eingesetzt, um die Kaffeekirschen von den Bäumen zu schütteln, wodurch sowohl reife, aber auch unreife Kirschen geerntet werden. Die maschinelle Ernte ist zwar kosteneffektiver als die selektive Handpflückung, aber sie erfordert auch höhere Investitionen in die Ausrüstung und führt dazu, dass auch unreife Kirschen geerntet werden.

Im Podcast berichtet Timo, dass in Brasilien kaum jemand die selektive Handpflückung nutzt. Dafür sind die Lohnkosten in Brasilien zu hoch, so dass sich diese Methode für die meisten Kleinbauern nicht rentiert. In Brasilien wird daher üblicherweise maschinell geerntet. Anschließend werden ebenfalls maschinell reife von unreifen Kirschen getrennt. Das wird mit einem sogenannten Color Sorter durchgeführt, welcher die reifen roten Früchte von den grünen unreifen Früchten trennt.

FAQ zum Kaffeeanbaugebiet in Brasilien

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