5 Kaffee-Mythen entlarvt: Was stimmt wirklich?

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Kaffee ist das beliebteste Getränk der Welt und wird von Millionen von Menschen jeden Tag konsumiert. Doch was ist dran an den vielen Mythen, die sich um den Genuss von Kaffee ranken? In diesem Artikel entlarven wir die häufigsten Kaffee-Mythen und zeigen auf, was wahr und was falsch ist.

Kaffee-Mythos 1: Kaffee dehydriert den Körper

Es gibt eine weit verbreitete Annahme, dass Kaffee dehydrierend wirkt und daher nicht als Flüssigkeitszufuhr für den Körper geeignet ist. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Kaffee in Maßen nicht dehydrierend wirkt und somit Teil der täglichen Flüssigkeitsaufnahme sein kann. Eine Studie aus dem Jahr 2003 zeigte, dass die kurzfristige harntreibende Wirkung von Koffein nur bei Personen auftritt, die längere Zeit auf Koffein verzichtet haben. Außerdem tritt sie nur dann ein, wenn Koffein innerhalb eines kurzen Zeitraums in großen Dosen eingenommen wird. Bei regelmäßigen Kaffeetrinkern tritt diese Wirkung hingegen nicht mehr auf. Darüber hinaus scheinen die üblichen Dosen von Koffein in Getränken wie Tee, Kaffee und Erfrischungsgetränken keine harntreibende Wirkung zu haben.1

Man müsste also mindestens 250-300 mg Koffein, was etwa 2-3 Tassen Kaffee entspricht, innerhalb kurzer Zeit trinken, um eine harntreibende Wirkung zu erhalten. Doch selbst dann hat man durch den Kaffee bereits wieder Flüssigkeit zu sich genommen. Mit dem nachfolgenden Zitat hatte Franz Kafka also recht.

„Kaffee dehydriert den Körper nicht. Ich wäre sonst schon Staub.“

Franz Kafka

Kaffee-Mythos 2: Kaffee macht süchtig

Unter den Kaffee-Mythen ist dies wohl einer der bekanntesten. Es wird oft behauptet, dass Kaffee süchtig macht. Tatsächlich gibt es jedoch keine eindeutigen Beweise dafür, dass Kaffee eine Sucht auslöst. Vielmehr ist es so, dass Koffein, das in Kaffee enthalten ist, eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem hat. Dadurch kann Koffein eine Art psychische Abhängigkeit erzeugen, bei der man das Gefühl hat, ohne Kaffee nicht richtig funktionieren zu können.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies nicht mit einer körperlichen Abhängigkeit gleichzusetzen ist, wie sie beispielsweise bei Alkohol oder Drogen auftritt. Eine Studie des National Institute on Drug Abuse konnte zeigen, dass Koffein zwar zu einer leichten Toleranzbildung führen kann, diese jedoch nicht mit den Entzugssymptomen einer körperlichen Sucht einhergeht. Es ist also möglich, ohne Kaffee auszukommen, ohne dass man unter körperlichen Entzugserscheinungen leidet. Quelle: National Institute on Drug Abuse (NIDA) (2018) Caffeine.

Kaffee-Mythos 3: Entkoffeinierter Kaffee ist völlig koffeinfrei

Entkoffeinierter Kaffee wird zwar häufig „koffeinfrei“ genannt, enthält jedoch immer noch geringe Mengen an Koffein. Das Koffein wird aus der Kaffeebohne entfernt. Dafür gibt es verschiedene Verfahren, die wir auch in unserem Artikel zu entkoffeiniertem Kaffee beschrieben haben. Die meisten entkoffeinierten Kaffees enthalten nur etwa 2-5% des Koffeingehalts im Vergleich zu einem normalen Kaffee. Der Kaffee selbst darf nicht mehr als 0,1 % Koffein enthalten. Aus diesem Grund ist der entkoffeinierter Kaffee eine gute Alternative für Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren oder ihren Koffeinkonsum einschränken möchten.

Kaffee-Mythos 4: Kein Kaffee während der Schwangerschaft

Häufig wird behauptet, während der Schwangerschaft sollten Frauen den Konsum von Kaffee und koffeinhaltigen Getränken einschränken oder vermeiden. Aber ist an diesem Kaffee-Mythos etwas dran? Eine Studie im Fachjournal „BMJ Open“ hat gezeigt, dass der Konsum von Kaffee während der Schwangerschaft ein Risiko darstellen kann.2 Es wurde festgestellt, dass das Risiko für ein übermäßiges Wachstum des Kindes und Übergewicht im späteren Kindesalter steigt, je höher die Koffeinaufnahme der Mutter während der Schwangerschaft ist.

Dabei gibt es keine offensichtliche Schwelle, ab der das Risiko steigt. Frauen, die mehr als 200 mg Koffein pro Tag während der Schwangerschaft konsumierten, hatten eine höhere Gewichtszunahme ihres Kindes und einen höheren Body-Mass-Index im Kindesalter. Aus diesen Ergebnissen kann geschlossen werden, dass der Konsum von Kaffee während der Schwangerschaft ein Risiko darstellen kann und eine Begrenzung der Koffeinaufnahme auf <200 mg/Tag empfohlen wird. Mehr zum Thema Kaffee und Gesundheit erfährst du auch in der Podcastfolge #8 Ist Kaffee ungesund? mit Dr. Malte Rubach.

Kaffee-Mythos 5: Kaffee kann beim Abnehmen helfen

Eine Studie aus dem Jahr 2012 untersuchte die Auswirkungen von Koffein auf den Energieverbrauch und die Fettoxidation. Die Ergebnisse zeigten, dass Koffein den Energieverbrauch erhöhen und die Fettoxidation stimulieren kann. Koffein kann auch den Appetit hemmen, was zu einer geringeren Nahrungsaufnahme führen kann. Die Studie ergab, dass der Verzehr von Koffein vor dem Training eine Steigerung des Energieverbrauchs und der Fettoxidation bewirken kann.3

Einige Studien haben jedoch gezeigt, dass der Effekt von Koffein auf den Gewichtsverlust begrenzt sein kann und dass eine Toleranz gegenüber den Effekten von Koffein auftritt, wenn es regelmäßig konsumiert wird. Natürlich ist zu beachten, dass der Verzehr von Kaffee nicht allein zur Gewichtsabnahme führen wird und dass eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität wesentliche Bestandteile eines erfolgreichen Gewichtsverlusts sind.

Kaffee-Mythen

Fazit zu Kaffee-Mythen

Es gibt viele Kaffee-Mythen und Fehlinformationen über Kaffee, die oft dazu führen, dass der Konsum von Kaffee als negativ angesehen wird. Teilweise wird dem Kaffee auch eine positive Wirkung zugeschrieben, was nicht immer korrekt ist. Es ist jedoch wichtig, diese Mythen zu entlarven und sich auf die Fakten zu konzentrieren. Kaffee in Maßen kann tatsächlich viele gesundheitliche Vorteile haben. Wie immer gilt aber, dass man auf den eigenen Körper achten und hören sollte.

FAQs zu Kaffee-Mythen

Quellen zu Kaffee-Mythen

  1. Maughan, R & Griffin, J. (2003). Caffeine ingestion and fluid balance: A review. Journal of human nutrition and dietetics : the official journal of the British Dietetic Association. 16. 411-20. 10.1046/j.1365-277X.2003.00477.x.
  2. Papadopoulou E, Botton J, Brantsæter A, et alMaternal caffeine intake during pregnancy and childhood growth and overweight: results from a large Norwegian prospective observational cohort studyBMJ Open 2018;8:e018895. doi: 10.1136/bmjopen-2017-018895
  3. Greenberg JA, Geliebter A. Coffee, hunger, and peptide YY. J Am Coll Nutr. 2012 Jun;31(3):160-6. doi: 10.1080/07315724.2012.10720023. PMID: 23204152.