Latte Art zählt zu den großen Kaffee-Trends unter Baristas und Kaffeehäusern, die ihren Gästen mehr als nur einfache Kaffeekreationen servieren wollen. Statt mit gewöhnlichem Milchschaum werden Latte, Cappuccino und weitere Kaffeespezialitäten dabei mit echten Kunstwerken verziert, die aus Milchschaum und Crema kreiert werden. Aber was genau versteht man eigentlich unter der Bezeichnung Latte Art? Und was gilt es, bei dieser außergewöhnlichen Kaffeekunst zu beachten?
Latte Art – Fast zu schade zum Trinken
Wer im Café heutzutage einen Cappuccino oder Latte serviert bekommt, staunt mitunter nicht schlecht. Ist man manchmal bereits von der perfekten Schichtung der Milchspezialitäten recht angetan, so bringen versierte Baristas ihre Gäste zusätzlich zum Staunen, indem sie mittels Milchschaum und Crema beeindruckende Bilder auf der Oberfläche des Heißgetränks kreieren. Herzen, Blumen, Tiere, Porträts oder sogar kleine Kunstwerke in 3D Optik sind möglich, wenn man über die richtige Technik und das nötige Geschick verfügt. Die Rede ist dann von „Latte Art“, wobei man den Kaffee praktisch als kleine Leinwand in der Tasse nutzt.
Auch wenn Latte Art gegenwärtig angesagt ist wie nie, so blickt diese Kaffeekunst bereits auf eine etwas längere Geschichte zurück. Schon in den 80er Jahren begannen Baristas und Kaffee Experten überall auf der Welt die Textur von Milchschaum und Crema zu nutzen, um den Kaffee optisch aufzuwerten. Bis heute hat man die Technik perfektionieren können. Man ist daher in der Lage, Latte Art auf immer beeindruckendere Art und Weise umzusetzen.
Milchschaum, Geschick und Können – So gelingt Latte Art
Bei Latte Art kommt es auf viele Kleinigkeiten und Details an, damit einem diese auch wirklich gelingen will. Das gilt nicht nur für waschechte Baristas. Auch als Einsteiger kann man sich durchaus an der „Kaffeemalerei“ versuchen. Dafür bieten Kaffeehäuser oder Experten sogar Kurse an, in denen einem die richtige Technik und das nötige Hintergrundwissen vermittelt wird. Auch Tutorials auf Plattformen wie YouTube können natürlich weiterhelfen.
Latte Art lässt sich in erster Linie durch das richtige Eingießen von Milchschaum in die Tasse kreieren, auch wenn weitere Hilfsmittel wie Schokoladensoße oder Schablonen ebenfalls erlaubt sind. Dabei spielt insbesondere die Konsistenz des Schaums eine wichtige Rolle. Der Milchschaum sollte über eine Temperatur zwischen 60 und 80 Grad verfügen und muss eine besonders feinporige Konsistenz aufweisen. Diese erzielt man im Idealfall, indem der Schaum mit der Dampfdüse einer Siebträgermaschine oder eines Vollautomaten hergestellt wird. Die besten Ergebnisse lassen sich außerdem nur dann umsetzen, wenn der Milchschaum frisch zubereitet wurde. Außerdem muss man sich für eine geeignete Tassenform entscheiden und die richtige Technik sowie den optimalen Schwung beim Eingießen nutzen.
Außergewöhnlicher Wettkampf unter Baristas
Latte Art ist mittlerweile übrigens mehr als eine Kunst. Tatsächlich finden jedes Jahr sogenannte Barista Championships statt, bei denen sich die Besten der Besten in Hinblick auf Latte Art aber auch in weiteren Disziplinen messen. Das unterstreicht, welchen wichtigen Stellenwert die „Kaffeemalerei“ mittlerweile unter den Profis eingenommen hat.
Wichtig ist natürlich vorrangig, dass der Kaffee schmeckt. Durch Latte Art wird jedes Heißgetränk aber praktisch zu einem kleinen Unikat. Es lässt uns staunen und zeigt mal wieder, wie vielfältig und abwechslungsreich die Kaffeekultur sein kann.